Eigentlich hatten wir für unsere Sportferien ja einen Skikurs für Maxi Zmimeli geplant. Aber “Winter in grün” ist das Motto Anfang des Jahres 2023 und Frau Holle scheint irgendwie im Jahrhundertschlaf zu verweilen… Und wie wir von der schlafenden Frau Holle zur Brestenegg kommen ist ein sehr schöner Zufall!
Nachdem wir an unserem Sonntagsausflug Frühlingshafte Temperaturen auf der Kunsteisbahn erlebt haben, war klar, dass wir den Auftakt in die Sportferien nicht im Schnee verbringen, sondern dass wir ein paar Ausflüge ins Grüne machen werden und unsere Wandersaison einläuten.
Und bei unseren Recherchen sind wir irgendwie bei der Ahornalp und der Brestenegg gelandet. Fragt mich nicht, wie Mister Zmimeli diese Tour gefunden hat. Es ist mir immer wieder ein grosses Rätsel, wie er neue Regionen und geeignete Touren findet. Sein Algorithmus scheint es aber wirklich drauf zu haben, denn er schafft es immer wieder interessante Destinationen zu finden, die nicht allzu weit weg sind, uns aber noch unbekannt sind. So auch die Brestenegg!
Die Brestenegg: ein kleines Juwel an der Kantonsgrenze zu Luzern
Die Brestenegg ist nur ein kleiner Abstecher von der Ahornalp entfernt, die im Kanton Luzern auf 1136 m liegt und eine wunderschöne Sicht auf das Napfgebiet bietet. Ein kleines unscheinbares Juwel, genau richtig für einen Wintersportferientag im Grünen!
Wanderroute
Ahornalp – Chatzerschwand – Brestenegg – Ahornalp
Wegbeschreibung zur Brestenegg
Die Ahornalp ist unser Ausgangspunkt für unsere Rundwanderung. Montags ist das Bergrestaurant Ahorn Alp geschlossen, vielleicht hat es aus diesem Grund an diesem Tag auch trotz Sportferien nicht so viele Leute, als wir oben ankommen.
Die Aussicht auf der Ahornalp ist schon mal sehr schön – wenn man bedenkt, dass sie “nur” auf 1136 m über Meer liegt. Die Tour kann laut Willisau Tourismus auch im (richtigen) Winter durchgeführt werden, ich stelle mir das so richtig schön vor wenn die Landschaft verschneit ist.
Der breite Weg fängt gemütlich an, das Wetter ist super und die Laune auch. Irgendwie liegt es in der Luft: das wird ein guter Tag!
Schon bald überqueren wir die Kantonsgrenze und marschieren im Kanton Luzern weiter. Wir sind erstaunt über die wenigen Schneemengen, denen wir auf unserem Weg begegnen. Es ist doch Februar!
Ein wenig Schnee finden wir dann doch noch. Es ist zwar ein kurzes Wegstück, aber Maxi Zmimeli freut sich über das bisschen Winter!
Wir folgen dem Wegweiser Richtung Chatzerschwand und schon bald sehen wir von weitem ein Bänkli bei einem Baum. Es ist ein idyllisches Plätzchen mit einem wunderbaren Panorama:
Sogar unser Mini Zmimeli ist begeistert, sie ruft ständig “schööööön”. Maxi Zmimeli knipst im gleichen Tempo wie ich drauflos im Versuch, diese Idylle fotographisch einzufangen.
Wir erreichen bald den Grillplatz “Seppi a de Wegere”. Dieser Name steht für den Volkskundler, Mundartforscher und Schriftsteller Josef Zihlmann (1914-1990). Zihlmann beschäftigte sich mit dem Luzerner Hinterland und der kulturellen Eigenheiten, wie die Sage “Die Geister in der Graufluh”. Der Sage nach wurden die Geister der Stadtherren, welche ihre Landsleute ungerecht behandelt haben in der Graufluh-Höhle an einem Strick festgebunden. Die Geschichte ist etwas unschön, der Rastplatz ist dafür umso einladender!
Heute wollen wir im Restaurant essen, sozusagen zum Einläuten unserer Ferien. Das Bergrestaurant Alphorn Alp war an diesem Montag ja geschlossen. Sie bieten eine Selbstbedienung an, welche sich in der Form von verschiedenen Snacks äussert. Das ist zwar eine tolle Sache, aber nichts für unsere beiden hungrigen Raubtiere! Ganz in der Nähe liegt aber das Restaurant Brestenegg. Wir hatten uns im Vorfeld telefonisch erkundigt, da wir nicht mit zwei hungrigen Mini Zmimelis vor verschlossener Restaurant-Tür stehen wollten. So ein Drama wollten wir am 1. Ferientag tunlichst vermeiden. Und wir hatten Glück: zwei Tage später hat die Brestenegg dann auch schon Betriebsferien.
Wir folgen schon bald wieder dem Wegweiser “Chatzerschwand” und sind bald wieder auf unserer bekannten Route.
Auf zur Brestenegg!
Wir machen aber einen Abstecher nach links Richtung Berggasthaus Brestenegg. Auf unserem Weg dorthin begegnen wir schon den ersten Vorboten des Frühlings (Schneeglökchen) und des Sommers (Schmetterling). Irgendwie fühlt sich alles komisch an in diesem Winter…
Bei der Brestenegg angekommen staunen wir nicht schlecht: die Terrasse ist mit viel Liebe zum Detail eingerichtet (Shabby Chic Deko wo man hinschaut, auwwwwww!!!) und man fühlt sich einfach sofort wohl hier.
Zwei Enten und ein paar Ziegen wohnen ebenfalls auf der Brestenegg, zur Freude unserer Kinder! Das Personal ist ausserordentlich freundlich und wir sind einfach dankbar, in dieser Idylle essen zu dürfen.
Kinderfreundlichkeit ist hier eine Selbstverständlichkeit, es wird uns nicht nur ein Lappen angeboten um die dreckigen Mäuler zu säubern: er wird nochmals gespült für die 2. Runde und dies vom Chef persönlich… Zudem habe ich eine richtig tolle Überraschung erlebt, als ich den Wickeltisch aufgeklappt habe:
Hast du schon Mal einen so liebevoll eingerichteten Wickeltisch gesehen? Mein Mama-Herz hüpft vor Freude, ich will hier gar nicht mehr weg!
Neben uns gesellen sich noch eine freundliche 4er-Gruppe aus dem Seeland, welche extra auf die Brestenegg zum Jassen gekommen sind. Es scheint also ein richtiger Geheimtipp zu sein. Wir kommen definitiv wieder, und sei es nur wegen den üüüüüberleckeren Falafel!
Irgendwann verabschieden wir uns dann schweren Herzens von der Brestenegg. Der Weg zum Auto ist wieder gemütlich, das Wetter immer noch super und die Laune könnte nicht besser sein… Es liegt ganz klar in der Luft: es ist ein absolut guter Tag!
Zusammenfassung, Fazit
Wir hatten uns auf eine gemütliche, kurze Tour eingestellt, “irgendwo im Nirgendwo”. Und wie so oft, wenn man keine grossen Erwartungen hat, wird es zu einem grossartigen Ausflug. Yesses, waren wir begeistert von der Brestenegg!!! Wenn ich nur an diese lieben Leute denke und die leckeren Falafel, dann möchte ich gleich wieder hin! Wir waren sicher nicht das letzte Mal dort…
Technische Schwierigkeiten, Gefahren
Leichter Wanderweg, keine grossen Höhenmeter.
Nicht Kinderwagentauglich, da einige Passagen über die Felder verlaufen.
Weitere Infos
Rundwanderung Ahornalp: Willisau Tourismus
Verpflegung:
Alpwirtschaft Brestenegg
Restaurant Ahorn-Alp
Grillplatz: Rastplatz “Seppi a de Wigere“
Diese Wanderung wurde im Februar 2023 durchgeführt.